“Grüne Schneid – Grüne Nase – Eiskar“ – eine abwechslungsreiche Bergtour im Zentrum der Karnischen Alpen
Die aussichtsreiche und geschichtsträchtige Tour im Plöckengebiet führt in der ersten Etappe, in etwas weniger als 2 Stunden, vom großen Parkplatz am Plöckenpass (direkt nach der Staatsgrenze), über alte Straßenreste und Wanderpfade zur Grünen Schneid.
Die zweite Etappe führt von der Grünen Schneid, über grasige, steile Abschnitte zur aussichtsreichen Grünen Nase und beansprucht ca. 40 Minuten Gehzeit.
Die dritte Etappe führt über teils felsige Abschnitte weiter ins Eiskar, bevor von hier der ca. 2-stündige Abstieg (überwiegend am gleichen Wegverlauf, wie der Aufstieg) beginnt.
Ausgangspunkt ist ein großer (gebührenfreier) Parkplatz (auf 1.357m) direkt am Plöckenpass, auf italienischer Seite, unmittelbar nach der Staatsgrenze.
Du wanderst vom Parkplatz ausgehend, dem Wegweiser (rechte Seite, wenn du Richtung Italien schaust) – Wanderweg in Richtung Cellonschulter – folgend, über eine alte, leicht ansteigende (Kriegs-)straße/Karrenweg.
Im weiteren Verlauf (ab ca. 1.500hm) beginnt der stetig steiler werdende Steig des südseitigen Aufstiegs, der dich nun über einige Serpentinen – nach etwas weniger als 1 Stunde Gehzeit (vom Parkplatz) – zu einer Weggabelung (bei ca. 1.710 hm) führt.
Hier zweigst du nach links (in Richtung Cellon („Frischenkofel“) ab (nach rechts würde dich der weitere Wanderweg auf die Cellonschulter führen).
Du folgst dem teils kurvenreichen Steig („Normalweg“) Richtung Cellon (in westliche Richtung), über die steilen, weiten Grasflanken, bis du bei den Ausläufern des Cellonwestgrats (bei ca. 2.080hm) – in der Nähe einer Kaverne aus dem 1. Weltkrieg – anlangst. Die beiden „Abzweigungen“ davor – einmal bei ca. 1.800hm – der Weg (Abkürzung) führt ab hier, teils über ein Schuttkar, in Richtung Cellongipfel – und einmal bei 2.000hm – eine nahezu unbefestigte „Abkürzung“, über die steile Flanke der Grünen Schneid („Cresta Verde“) (siehst du auch am Track – diesen Pfad nutzten wir beim Abstieg) – ignorierst du.
Ab hier verläuft der etwas schmälere Steig nun nach links, quasi entlang des Kammverlauf der Grünen Schneid bei ca. 2.086m (bis hier sind es ca. 2 Stunden Gehzeit). In weiterer Folge stehst du an der Kollinkofelostwand an – bei dieser natürlichen Abzweigung zweigt der Weg (entlang des „Grohmannsweg“/alter Kriegssteig) nach rechts ins Hohe Tal ab (gerade nach oben würdest du von hier aus – über den Ostgrat – auf den Collin („Kollinkofel“) gelangen).
Die Route, die ab jetzt um einiges anspruchsvoller wird, verläuft nun über einen schmalen und abschüssigen Steig. Zuerst erwartet dich ein kurzer Abstieg, über absturzgefährdete felsige Bereiche (Steinschlaghelm ist ab hier empfehlenswert), bevor du das Hohe Tal durchquerst und dich der Steig über eine Steinrinne führt. Der weitere Routenverlauf, welcher nun teils schwer zu finden ist, führt dich vorerst über einen steilen Grashang, bevor du mittels eines ca. 5m langen, alten Stahlseils die zweite Felsrinne erreichst, die du nun überquerst. Nun folgst du aufwärts, den wenigen Trittspuren – über Graspölster und weitere Felsbänder gelangst du auf einen Kamm, von wo aus du den 1. Blick ins Valentintal (Richtung Norden) genießen kannst. Dem Kamm folgst du in westliche Richtung – bei einer Stellung des 1.Weltkriegs vorbei – querst eine breite Flanke (teils unbefestigt und abschüssig) und erreichst letztlich einen breiten, begrünten Kamm (nördlich des Gabelekopfes). Um die Grüne Nase zu erreichen, zweigst du hier nach rechts ab und gelangst (ca. 40 Minuten nach der Grünen Schneid), über ein kurzes Seil, zum aussichtsreichen „Gipfel“ sowie dem Gipfelbuch der Grünen Nase, mit einem atemberaubenden Ausblick.
Von hier führt die Route zum Eiskar zuerst wieder zurück in Richtung des breiten Kamms (Nähe Gabelekopf) und zweigt in weiterer Folge nach rechts ab. Der Steig zum südlichsten Gletscher Österreichs (und dem einzigen Gletscher der Karnischen Alpen) verläuft nun überwiegend über felsige und unbefestigte Abschnitte mit einer „leichten“ Kletterpassage, sowie Geröllfelder. Der Schatten der imposanten Nordwandabstürze der 500m hohen Kellerwand hat auch seinen Teil dazu beigetragen, dass wir diesen rund 16ha großen, beeindruckenden Eisklargletscher noch heute erleben dürfen.
Der Rückweg führt dich vom Eiskar in rund 2 Stunden, überwiegend am gleichen Wegverlauf, wie der Aufstieg verlaufen ist, zurück zum Parkplatz beim Plöckenpass.
Tipp:
Der südlichste Gletscher Österreichs bietet – neben dem beeindruckenden Gletscherlebnis an sich – noch einige weitere, atemberaubende Naturphänomene auf engstem Raum. Im Schatten der 500m hohen, fast senkrechten Kellerwand zu stehen, ist ebenso spektakulär, wie der Anblick des 30m hohen Moränenwalls, dem Schwemmgut aus den entferntesten Meeren (vor 300 Millionen Jahren), die versteinerten Korallen, Ablagerungen von Lagunen uvm. Auch der Weg zum Eiskar ist schon ein besonderes Erlebnis – Murmeltiere und Edelweiße, seltene Orchideen sowie zahlreiche Zeugnisse des 1. Weltkriegs begleiten dich auf dieser Tour durch die Menschheits- und Erdgeschichte.
Zusätzlicher Hinweis:
Voraussetzungen für die Bergtour ins Eiskar:
Zusätzliche Ausrüstung:
Standardausrüstung für eine Tagesbergtour (Details dazu findest du auch unter Ausrüstung Tagestour) – zusätzlich ist ein Steinschlaghelm empfehlenswert (optional Klettergürtel, 30m Seil).
Details zur geführten Bergtour „Grüne Schneid – Grüne Nase – Eiskar“